Sport Fit Mixed 50+ auf Reisen
Um 6.15 Uhr am Samstagmorgen bestiegen 11 Turnerinnen und Turner unter der Reiseleitung von Corina Brühwiler den Zug nach Yverdon-les-Bains, wo es in einem kleinen Bähnli bis nach Vuiteboeuf weiterging. Dort begann der erste Teil der Wanderung. Zwei Stunden immer auf und ab, auf schönen Wald- und Wiesenwegen – so erreichten wir das Örtchen Sainte-Croix. In früherer Zeit ein wichtiges Zentrum der Feinmechanik, wovon wir uns nach dem Mittagessen im CIMA (Centre international de la mécanique d’art) ein Bild machen konnten. Wir staunten ob der Vielfalt an Musikautomaten, die sich reiche Leute vor 150 Jahren für ihre Salons geleistet hatten. Die Sammlung enthält wahre Prunkstücke! Eigentlich waren wir ja schon ziemlich geschafft, aber leider noch lange nicht am Ziel: Unsere Unterkunft lag auf dem Chasseron auf 1607 m, und wir waren erst auf gut 1000 m! Also gings nochmals zünftig aufwärts, einmal kurz unterbrochen von einer Apéropause, damit auch die imposante Aussicht auf den Lac de Neuchâtel genossen werden konnte. Diese wurde natürlich immer besser, je höher wir kamen und entschädigte für den langen Marsch. Auf dem letzten Teilstück half uns der Rückenwind etwas, aber gleichzeitig mussten wir aufpassen, dass wir nicht von der Krete geblasen wurden. Müde, aber sehr stolz auf die mehr als 1200 Höhenmeter, die hinter uns lagen, bezogen wir unsere beiden recht komfortablen Mehrbettzimmer und genossen einen sehr feinen, gemütlichen Znacht mit toller Aussicht auf das nächtliche Yverdon-les-Bains.
Schon früh am Sonntagmorgen standen wir an den Fenstern und machten Fotos. Denn diese fantastische Aussicht und der wunderbare Sonnenaufgang musste einfach festgehalten werden! Uns alle zogs noch schnell auf den Gipfel vor dem Frühstück, um das Panorama zu bewundern, das von den Berner Alpen über den Montblanc bis zum Genfer See reichte. Ganz einfach Spitze!
Nach dem Frühstück begann unser Abstieg nach Môtier, laut Wegweiser etwa 3 Stunden. Es ging tatsächlich nur abwärts, erst gemächlich über die typischen Jurawiesen, später dann auf Waldwegen. Corina hatte uns stets von einer «Schlucht» erzählt. Auf die waren wir wirklich gespannt! Vor diesem Höhepunkt – er war es wirklich! – verputzten wir an einem Picknickplatz unseren seit Samstagmorgen im Rucksack mitgetragenen Proviant. Mit etwas leichterem Gepäck nahmen wir die Riesenstufen in der Schlucht in Angriff und waren froh um die Ketten, die den Weg sicherten. Ein wunderbares Naturerlebnis wars, wir waren alle begeistert, Corina hatte nicht zu viel versprochen. Am Ende der Schlucht – heute hatten wir nochmals rund 1000 Höhenmeter bewältigt - wars nur noch ein kurzes Stück bis ins Dörfchen Môtier, wo das Musée de l’Absinthe auf uns wartete, und natürlich fehlte auch die entsprechende Degustation nicht. So gestärkt, erschien uns die Bahnfahrt nach Hause gar nicht mehr so lang…
Es gäbe noch einiges zu berichten, aber über Umwege im Wald, eine abgeschlossene Schlafkammer, den Weissweinverbrauch, den Kirchgang usw. schweigen wir uns aus! Wir gelten ja (bisher) als solide Truppe!
Corina danken wir herzlich für die Organisation dieses Ausflugs auf den «balcon vaudois». Sie ist auch für die nächste Tour als Reiseleiterin gebucht, vielleicht geht’s dann auch mit 100 Höhenmetern (oder so) weniger…!?